, Pressemitteilung

Vom Herzen Europas bis zur Insel der Glückseligen – viel Gesprächsstoff beim Neujahrsempfang

Die Amerikaner wählen im Jahr 2024 ihren Präsidenten; Thüringer, Sachsen und Brandenburger ihren Landtag – und die Karbener wie auch alle anderen Europäer das Europaparlament. So lag es nahe, den aus Wetzlar stammenden Europaabgeordneten Sven Simon zum diesjährigen Neujahresempfang der Karbener CDU einzuladen. Rund 150 Gäste kamen ins Bürgerzentrum, darunter auch einige Landwirte, die das Gespräch mit Simon suchten und fanden (wie bereits berichtet).

„Im Herzen von Europa“, so entnahm CDU-Vorsitzender Mario Beck aus der ihm nicht ganz unbekannten Hymne der Eintracht-Fans, liegt das Rhein-Main-Gebiet und somit die Stadt Karben. So vielfältig wie Europa sei, so vielfältig sei auch die Stadt Karben und ihre vielen ehrenamtlich engagierten Bürger. Von ihnen begrüßte Beck zahlreiche im Saal, aus Sport, Gewerbe, Sozialverbänden, der Feuerwehr und bis hin zu den Kulturschaffenden. Auch Vertreter der anderen demokratischen Parteien des Stadtparlaments waren der Einladung der Christdemokraten gefolgt.


„Wenn man wie wir im Herzen von Europa liegt, kann man eigentlich keine Insel sein“, führte Beck in seiner Rede aus, um dann doch zum Ergebnis zu kommen: „Manchmal fühlt man sich aber in Karben wie auf einer Insel, jener der Glückseligen. Drumherum Chaos, wie der Dauerzoff der AmpelRegierung, Haushaltschaos und Rezession. Hier in Karben wiederum hat unser Bürgermeister Guido Rahn einen ausgeglichenen Haushalt vorgelegt, die Steuern bleiben stabil auf unterdurchschnittlichem Niveau und es wird gleichwohl kräftig investiert: in Kindergärten, unsere Feuerwehren, die
Fortsetzung der Nidda-Renaturierung und die Infrastruktur.“


Natürlich sei Karben trotzdem keine Insel. Die großen Krisen wie die Flüchtlingskrise gingen an Karben nicht vorbei, die Kapazitäten der Kommunen seien erschöpft. Sven Simon griff den Ball auf. „Wir brauchen eine wirksame Überwachung der europäischen Grenzen und europäische Zusammenarbeit. Dabei können wir viel von unseren Nachbarn lernen. Andere Länder schaffen es besser als wir, Migration zu steuern, und zwar in die Arbeitsmärkte, nicht in die Sozialsysteme wie bei uns zu großen Teilen“, so Simon, der konkretisierte: „In Dänemark hat eine sozialdemokratische Regierung die Zügel angezogen. Mittlerweile leben dort nur noch 300 ausreisepflichtige, abgelehnte Asylbewerber – bei uns über 300.000. Es geht also auch anders, wenn der politische Wille da ist.“


Simon, der an der Uni Marburg einen Lehrstuhl für Völker- und Europarecht innehat, führte weiter aus: „Europa brauche weniger dirigistische Regulierung, wie von den Grünen betrieben. Wir brauchen mehr Markt, vor allem ein gemeinsamer europäischer Energiemarkt mit einem Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur. Der deutsche Sonderweg bei der Energiepolitik ist teuer und für unsere Volkswirtschaft hochgefährlich.“ Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und die unsichere Aussicht ob der amerikanischen Präsidentenwahl erfordere zudem starke Investitionen in die Verteidigung. „Aber nicht jeder inneffizient für sich allein, sondern gemeinsam. Wir leisten uns in Europa mehr als fünf Mal so viele Waffensysteme wie die Amerikaner, können uns aber kaum selbst verteidigen. Hier müssen wir viel mehr kooperieren.“ Besonders eindringlich appellierte Simon: „Klar ist: Diejenigen, die in dieser geopolitischen Lage raus aus der EU wollen und die NATO in Frage stellen, die sind keine Alternative für Deutschland, die sind eine Gefahr für Deutschland. Wir dürfen uns daher vor Themen nicht weg ducken, sondern müssen Probleme wie ungesteuerte Migration klar benennen, um die Menschen in der politischen Mitte zu halten.“


Gesprächsstoff von der Welt- bis zur Kommunalpolitik sowie die leckeren Suppen von „Deftig & Fein“ boten sodann eine angenehme Atmosphäre, um den Abend ausklingen zu lassen.