Gasnetz-Rückbau „grob fahrlässig“
Wichtigste Erkenntnis: Die Mainova sieht die Versorgungssicherheit „derzeit weiter als gewährleistet“ und verweist auf die Bundesnetzagentur und bereits eingeleitete Maßnahmen zur Erhöhung der Energie-Effizienz. Diese führten zu einer „höheren Verfügbarkeit von Gasmengen und somit zu einer höheren Versorgungssicherheit in den kommenden beiden Wintern“, was für Karben wie für das gesamte Mainova-Netzgebiet gelte.
CDU-Stadtverordneter Raif Toma, der auch Kreisvorsitzender der Mittelstandsunion ist, hinterfragte in seiner Anfrage die Empfehlung vom Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Patrick Graichen (Grüne), die Versorger sollten ihre Gasnetze zurückbauen. Als „nicht zielführend“ und „grob fahrlässig“ wies der Energieversorger mit Verweis auf den „Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches“ die Äußerung des Grünen-Politikers zurück. Die Gasnetze seien auch in Zukunft dringend notwendig, um verstärkt grüne Gas und Wasserstoff zu transportieren.
„Wir können die Aussage der Experten nur unterstreichen. Der grüne Staatssekretär sollte besser den ideologischen Aktionismus vermeiden. Was wir brauchen, ist nicht der Rückbau von Infrastruktur, sondern den technologieoffenen Einsatz von allen Energieträgern. Das gilt nach unserer Auffassung auch für Holzpellets, die die Grünen auf EU-Ebene bekämpfen, oder auch klimaneutral produzierte Flüssigbrennstoffe wie E-Fuels“, so Toma. Bestärkt sieht sich Toma dadurch, dass die Mainova in ihrem Schreiben darauf hinweist, dass die „ausschließliche Elektrifizierung der Wärmeversorgung nach unserer Überzeugung und Analysen in den nächsten Jahrzehnten allein aus physikalischen und stromnetztopologischen Gründen ausgeschlossen werden kann“. Daher sei Technologieoffenheit die richtige Antwort.
Mit Blick auf die Zukunftsperspektiven das Gasnetzes in Karben sichert der Frankfurter Energieversorger zu, sich auch nach Auslaufen des aktuellen Konzessionsvertrags auf die Konzession für das Karbener Gasnetz zu bewerben. Er verweist auf die in Karben bereits stattfindende Beimischung von Biogas aus der von der Stadt Karben mit betriebenen Anlage. Außerdem arbeite man an der „Heranführung von Wasserstoff“. Bereits heute würden bei allen Bautätigkeiten am Karbener Gasnetz „wasserstoffverträgliche Materialien“ verwendet. Die Herausforderung liege allerdings bei der Umstellung der Geräte der Endverbraucher. „Die Erkenntnisse des Gasnetzbetreibers sind hilfreich. Wir werden hier mit diversen Experten und Marktteilnehmern im engen Austausch bleiben, um technologieoffen und mit Sachverstand die Weiterentwicklung der Wärmeversorgung zu begleiten“, so Toma abschließend.