, Pressemitteilung

Was bedeutet der Krieg in der Ukraine für Karben und die Wetterau?

Pragmatismus, Hilfe kanalisieren und extreme Hilfsbereitschaft. Das waren die drei wesentlichen Schlagwörter des CDU Live Chats, welcher sich am Montagabend mit dem Thema Ukraine Flüchtlinge befasste. Stephan Theiß hatte neben dem Karbener Bürgermeister, Guido Rahn, auch den Landrat des Wetteraukreises, Herrn Jan Weckler, sowie die Stadträtin Heike Liebel zu Gast, die derzeit auch die Ukraine Hilfe in der Stadt Karben mit koordiniert.

Ein Krieg, wie wir ihn uns nicht hätten vorstellen können“. Mit dieser Aussage eröffnete Stephan Theiß den CDU live Chat. Mit dem Krieg geht eine „humanitäre Lage einher, wie wir Sie noch nie erlebt haben“, sagte Landrat Herr Jan Weckler. Innerhalb von kürzester Zeit haben sowohl der Kreis, als auch die Städte Strukturen geschaffen, um die Flüchtlinge aufzunehmen. Auf Seiten des Landkreises wurde sowohl eine Hotline geschaltet, ein Störer auf der Homepage mit allen wichtigen Informationen erstellt, aber auch eine Notanlaufstelle für diejenigen Flüchtlinge geschaffen, die am Wochenende oder spät abends ankommen.

Die derzeitige Entwicklung der Flüchtlinge gestaltet sich laut Jan Weckler „sehr dynamisch“, wodurch Planung derzeit nur auf Sicht möglich sind. Als Vergleich zog Jan Weckler die Flüchtlingszahlen von vor einem Jahr heran. Beliefen sich diese damals noch auf ca. 5-10 Zuweisungen pro Woche, so erhöhte sich diese bereits zu Beginn dieses Jahres auf das Vierfache. Seitens des Landes wird „mit einer Versechsfachung“ ab der nächsten Woche gerechnet. In konkreten Zahlen bedeutet dies, dass ca. 170 Flüchtlinge pro Woche untergebracht werden müssen, von denen etwa 152 Flüchtlinge aus der Ukraine sind. Da der Landkreis diese Anzahl „nicht mehr alleine stemmen kann“, findet ab nächster Woche eine Umverteilung auf die Kommunen statt. Die Zuweisung erfolgt basierend auf dem Einwohnerschlüssel sowie der Anzahl der bereits aufgenommen Flüchtlinge.

Jan Weckler unterstrich, dass die Flüchtlinge, die nicht zentral zugewiesen werden, sich auch unbedingt bei den jeweiligen Einwohnermeldeämtern registrieren lassen sollen. Die Stadt Karben bietet hierzu im Stadtpunkt gesonderte Öffnungszeiten an. Laut Einschätzung von Guido Rahn sind derzeit ca. 80 angemeldete Flüchtlinge in Seite 2 von 2 Karben, wobei die Dunkelziffer deutlich höher sein dürfte, da viele privat untergebracht wurden. In dem Kontext betonten Guido Rahn und Jan Weckler, dass die Hilfsbereitschaft „super ist, aber diese bitte zu zentralisieren sei“. Beide verwiesen auf die bewährten Hilfsorganisationen, die bereits „bewährte Organisationsstrukturen und Netzwerke haben“ und somit effektiv unterstützen können.

Zudem wird die Stadt Karben bei konkreten Bedarfen gesonderte Aufrufe starten, damit diese zeitnah und effizient bedient werden können. Guido Rahn betonte, dass die Lage „derzeit im Griff sei“. Nicht zuletzt ist dies auch diversen freiwilligen Unterstützungsleistungen zu verdanken. So sind bereits bei Frau Liebel eine Vielzahl von Wohnungsangeboten eingegangen. Die Prüfung und Qualifizierung werden ehrenamtlich von Frau Laura-Jane Hufnagel unterstützt. Zudem kann auf das bewährte Netzwerk der Flüchtlingshilfe zurückgegriffen werden, die derzeit Deutschkurse koordiniert. Darüber hinaus unterstützt Frau Ebert bei der Übersetzung. In dem Kontext unterstrich auch Jan Weckler, dass die Formulare bereits übersetzt und verkürzt wurden: „in dieser humanitären Lage wie wir sie derzeit erleben, können wir nicht mit Formalismus beikommen“.

Zum Schluss gab es noch den Hinweis, dass wenn privat Flüchtlinge aufgenommen werden, man sich darauf einstellen muss, dass diese nicht nur ein paar Wochen, sondern eher Monate Unterstützung benötigen.

Am Ende vereinte die Gruppe der Wunsch nach einem baldigen Ende des Krieges, allerdings auch die Befürchtung, dass die derzeitige Situation noch einige Zeit anhalten wird. In Verbindung dazu stand die Hoffnung, dass die derzeitige „enorme“ Unterstützung nachhaltig anhält. In dem Zusammenhang wurde auch auf die Homepage und insbesondere die Mail-Adresse der Stadt Karben, ukrainehilfe@karben.de verwiesen, an die Angebote und Wohnraum-Gesuche gerichtet werden können.