, Pressemitteilung

Konrad Adenauer gab den Antrieb

Vieles bei einer Jahreshauptversammlung in Vereinen wie Parteien läuft routiniert und nach Schema F, aber hin und wieder stechen Tagesordnungspunkte hervor. „Ich bin jetzt seit über 10 Jahren Stadtverbandsvorsitzender der Karbener CDU, aber so eine Ehrung erlebt man selten“, sagte CDU-Vorsitzender Mario Beck bei der jüngsten Mitgliederversammlung seiner Partei. Dort standen nicht nur Vorstandswahlen (wie berichtet), sondern auch Ehrungen an, in einem Fall für stolze 65 Jahre CDU-Zugehörigkeit.

Zunächst waren die 25 Jahre treuen Jubilare an der Reihe, namentlich Roswitha Nagel und Gerhard Christian. Beide waren als Stadtverordnete lange Jahre aktiv und sind bis heute unermüdliche Helfer in Wahlkämpfen. Krankheitsbedingt konnte Karl-Werner Schuld für seine 25 Jahre nicht geehrt werden, dies wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.

Vor 40 Jahren muss es in der „Roggauer“ CDU eine Eintrittswelle gegeben haben, denn von dort stammen vier der fünf Jubilare in der Kategorie „40“. Albrecht Breidert und Werner Medlin erhielten die Urkunde ebenso wie Karlfred Heidelbach, der als Ortsvorsteher mit traumhaften Wahlergebnissen von knapp 80 Prozent zu den prägenden Gesichtern der jüngeren CDU-Geschichte in Karben zählt. Geschichte geschrieben, nämlich als erster von der CDU nominierter Bürgermeister der Stadt, hat ebenfalls Guido Rahn. Auch er trat vor 40 Jahren, gerade volljährig geworden, der CDU bei und legte damit den Grundstein für eine politische Laufbahn, die ihn von der ehrenamtlichen Arbeit in Stadtparlament, Magistrat und Kreistag bis ins Rathaus führen sollte. Das Quintett der 40er-Jubilare komplettierte Ehrhard Menzel, als Rendeler Ortsvorsteher ebenfalls kein Unbekannter.

Der Höhepunkt des Abends – eine Ehrung für 65 Jahre Mitgliedschaft, die sich aus „CoronaGründen“ verspätete: Vor 67 Jahren trat in Gelsenkirchen Prof. Dr. Jürgen Milnik der CDU bei. Mitten im seinerzeit „roten Ruhrpott“ war das fast eine revolutionäre Tat. „Ich habe damals Bundeskanzler Konrad Adenauer bei brütender Hitze in der Dortmunder Westfalenhalle live erlebt und dieser große Staatsmann hat mich in seinen Bann gezogen“, berichtete Milnik in seiner kurzweilig und leidenschaftlich vorgetragenen Replik. Vom roten Pott zog es ihn ins ebenso rote Petterweil. „80 Prozent SPD-Wähler und nur dank meiner Frau waren wir zu siebt, um einen CDU-Ortsverband gründen zu können“, erinnerte sich der 85- jährige. „Ich kenne Dich noch aus dem Stadtparlament, wo Du die Oppositionsrolle mit Leidenschaft und Sachverstand ausgefüllt hast. Wenn Du zum Mikro bist, konnte sich mancher warm anziehen. Ohne eine starke Oppositionsarbeit wären die Grundlagen für den späteren Wechsel im Rathaus nicht zu Stande gekommen“, wusste Beck zu berichten. Ebenso wichtig war es Milnik zu erwähnen, dass man bei aller Auseinandersetzung in der Sache parteiübergreifend gerne zum Bier nach der Sitzung zusammengekommen ist. Bei selbigen und zahlreichen Erinnerungen klang die Mitgliederversammlung dann auch aus.