, Pressemitteilung

Mehrheit für gelbe Tonnen – CDU mit Kompromissvorschlag

Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Wetteraukreises (AWB) verhandelt derzeit mit den Dualen Systemen darüber, wie die Entsorgung von "Leichtverpackungen" ab 1. Januar 2021 gelöst werden soll. Bleibt es beim gelben Sack oder kommt die gelbe Tonne?

Die Stadt Karben war aufgefordert, hierzu Stellung zu beziehen. Corona-bedingt tagte anstelle des Stadtparlaments der Haupt- und Finanzausschuss zu diesem Thema. "Uns war wichtig, in diese Frage die Bürger eng einzubinden, da es ihren Alltag unmittelbar betrifft. Daher haben wir im Rahmen einer Online-Umfrage ein Stimmungsbild eingeholt", so CDU-Vorsitzender Mario Beck. Zum Ergebnis führt der Christdemokrat aus: "Wir sind sehr angetan, dass wir innerhalb von nur einer Woche rund 800 Voten einsammeln konnten. Auch wenn die Befragung nicht repräsentativ ist, so vermittelt sie doch ein Stimmungsbild: 70% der Teilnehmer plädieren für die gelbe Tonne, 30% möchten es beim gelben Sack belassen. Eine weitere online-Umfrage der Kollegen von den Freien Wählern ergab ein ähnliches Bild."

Im Freitextfeld der Umfrage wurden auch einige Bedenken geäußert: Reicht der Platz für mehrere Tonnen vor Mehrfamilienhäusern? Wie sieht es in engen Straßen aus? Wohin mit der zusätzlichen Tonne, wenn wenig Platz ist und die bestehenden Tonnen in Boxen untergebracht sind? Positiv pro Tonne viel ins Gewicht, dass sie im Stadtbild ordentlicher wirkten als lose Säcke, deren fehlende Reißfestigkeit zudem moniert wurde.

"Wir bedanken uns bei allen an der Umfrage teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger, denn sie haben uns bei der Meinungsbildung sehr geholfen", betont Beck und führt weiter aus: "Unsere Idealvorstellung wäre, dass jeder Haushalt zwischen Sack und Tonne wählen kann. Wenn dies in den Verhandlungen des AWB mit den Dualen Systemen nicht durchsetzbar sein sollte, würden wir für das Modell plädieren, wie es in Gießen umgesetzt wurde: Dort fand ein Wechsel zur gelben Tonne statt. Die Haushalte können je nach Platz und Müllbedarf zwischen Behältnissen mit 120 Litern, 240 Litern und 1.100 Litern – für Mehrfamilienhäuser – wählen. Außerdem wurde dort ein 2- wöchiger Abholturnus vereinbart, während im Wetteraukreis derzeit 3 Wochen zur Debatte stehen. Mit dem kürzeren Rhythmus und den flexiblen Behältnisgrößen kommen wir möglichst vielen berechtigten Bürgeranliegen entgegen. Außerdem könnten bei Bedarf Leichtverpackungen in durchsichtigen Säcken, die dann allerdings selbst zu erwerben sind, im Wertstoffhof abgegeben werden."

Dieser mögliche Kompromiss fand nach Angaben Becks im Haupt- und Finanzausschuss überparteiliche Zustimmung. Der Magistrat wurde nunmehr beauftragt, diese Vorschläge gegenüber dem AWB zu vertreten. Eine endgültige Entscheidung in den Gremien könne erst erfolgen, wenn die endverhandelten Vertragsentwürfe vorlägen.