, Pressemitteilung

Sonnenstrom: CDU schlägt weitere Projekte vor

Karben zur Solar-Hauptstadt der Wetterau machen: Dieses hehre Ziel hatte ich die CDU kürzlich auf einer Klausurtagung gesteckt (wir berichteten). Für die nächste Sitzung des Stadtparlaments schlägt Dr. Christoph Partes, Leiter der CDU-Arbeitsgruppe Energie, konkret vier Projekte für Photovoltaik-(PV)-Anlagen vor, die der Magistrat prüfen solle:

1)  Freifläche / städtisches Grundstück zwischen B3 und Bahnlinie nördlich Okarben: Diese Fläche wurde zwar bereits in der Vergangenheit geprüft und verworfen. „Im Zuge veränderter Rahmenbedingungen wie höherer Stromerlöse bietet sich eine erneute Prüfung an. Ein wesentlicher Vorteil ist, dass die Fläche wegen ihrer gefangenen Lage zwischen Bahn und Schiene keine wertvolle landwirtschaftliche Fläche wegnehmen würde“, so Partes.


2) Dachflächen auf den Gewächshäusern der ehemaligen Gärtnerei Rendel Schultheißenwiese (im Einklang mit der weiteren Nutzung der Gewächshäuser): „In unmittelbarer Nähe wird das energieintensive Rechenzentrum entstehen. Die Gewächshäuser sollen nach Möglichkeit erhalten bleiben. Hier besteht die Chance, ohne zusätzliche Flächenversiegelung eine PV-Nutzung zu generieren“, begründet der Christdemokrat.


3) Fläche zwischen Nordumgehung, Brunnenstraße und Auffahrt/Abfahrt Okarben auf die bzw. von der Nordumgehung: „Der ökologische Wert dieser zwischen Verkehrswegen gefangenen Fläche könnte durch eine Agri-PV-Anlage aufgewertet werden“, heißt es in dem CDU-Antrag. In diesem Zuge sei zu prüfen, ob diese Fläche auch in ihrer Eigenschaft als Ausgleichsfläche für PV, insbesondere für Agri-PV genutzt werden kann. Agri-PVAnlagen sind aufgeständerte Solarmodule, unter denen weiterhin Pflanzenwachstum und damit eingeschränkte Formen der Landwirtschaft möglich ist.


4) PV-Anlagen entlang des Walls der Nordumgehung in südlicher Ausrichtung – hier wäre Hessen Mobil einzubinden. „Eventuell kann die Karben Energie GmbH die Flächen von Hessen Mobil pachten. Der Vorteil auch hier: Flächenverbrauch zu Lasten der Landwirtschaft würde vermieden“, betont Partes.


Der CDU-Stadtverordnete führt aus: „In Karben zeigen wir, wie die Energiewende funktioniert:
bürgernah, technologieoffen und ohne Verbotspolitik. Mit der Biogasanlage, zahlreichen PVAnlagen auf kommunalen Dächern, dem modernisierten Blockheizkraftwerk im Schwimmbad oder der LED-Straßenbeleuchtung sind große Schritte bereits erreicht. Mit dem bestehenden Windpark bei Kloppenheim und den weiteren 4 geplanten Windenergieanlagen mit Bürgerbeteiligung bei Petterweil werden wir auf ein Jahr gerechnet so viel Strom in Karben erzeugen, wie alle Haushalte und Teile der Industrie in Karben verbrauchen. Da der Strombedarf im Zuge von E-Mobilität und Wärmepumpen weiterwachsen wird, wollen wir unsere Anstrengungen in Sachen lokaler Stromerzeugung noch verstärken.“ Bei der Photovoltaik könnten neben den nun zu prüfenden Projekten auch die Überdachung von Parkplätzen an den Bahnhöfen (nach der Baustellenphase im Zuge des Ausbaus der Main-Weser-Bahn) und die Dächer der Wohnungsbaugesellschaft weitere Potenziale bieten.