, Pressemitteilung

Karben soll Solarhauptstadt werden

Karben soll „Solarhauptstadt der Wetterau“ werden. Das war eine der Zielstellung, auf die sich die CDU-Fraktion im Rahmen einer „Sommer-Klausurtagung“ letzten Samstag auf dem Hofgut Gauterin Petterweil verständigt hat. Aktuell liegt Karben auf Platz 5 mit knapp 6 Megawatt installierter Photovoltaik-(PV)-Leistung auf Platz, zum Spitzenplatz (derzeit Büdingen) fehlen nach aktuellem Stand etwas weniger als 4 Megawatt. Das entspricht 400 haushaltsüblichen PV-Anlagen oder zwei bis drei Großanlagen und 200 haushaltsüblichen Anlagen.

„Wir sind in Karben auf einem sehr guten Weg, Vorzeige-Kommune darin zu sein, wie man die Energiewende bürgernah, technologieoffen und ohne Verbotspolitik umsetzt“, so Stadtverordneter Dr. Christoph Partes, der die CDU-Arbeitsgruppe Energie leitet. Mit der Biogasanlage, zahlreichen PV-Anlagen auf kommunalen Dächern, dem modernisierten Blockheizkraftwerk im Schwimmbad oder der LEDStraßenbeleuchtung seien große Schritte bereits erreicht. „Mit dem bestehenden Windpark bei Kloppenheim und den weiteren 4 geplanten Windenergieanlagen mit Bürgerbeteiligung bei Petterweil werden wir auf ein Jahr gerechnet so viel Strom in Karben erzeugen, wie alle Haushalte und Teile der Industrie in Karben verbrauchen. Da der Strombedarf im Zuge von E-Mobilität und Wärmepumpen weiter wachsen wird, wollen wir unsere Anstrengungen in Sachen lokaler Stromerzeugung noch verstärken“, beschreibt Partes das Ziel. Konkret sieht der CDU-Plan vor:

  • weitere PV-Anlagen auf jedem neuen kommunalen Gebäude sowie im Zuge der Sanierungen von Gebäuden der Wohnungsbaugesellschaft
  • von der Karben Energie initiierte PV-Freiflächenanlagen / Großanlagen, zum Beispiel auf dem Gewächshaus neben dem geplanten Rechenzentrum bei Rendel. Wertvolle Ackerflächen sollen für Freiflächenanlagen nicht verbraucht werden, vielmehr schwer zu bewirtschaftende Böden wie zwischen Verkehrsflächen.
  • Bürgerinformationen über private PV-Anlagen und eine Sonder-Aktion für Balkon-PV-Anlagen in Kooperation mit einem ortsansässigen Händler (weitere
    Infos dazu folgen)
  • der Einsatz von moderner Energiespeicher vorzugsweise auf Redox-FlowBasis (Batterien ohne Schadstoffe und seltene Erden), beispielsweise am Standort der PV-Anlage an der Kläranlage oder am Einspeisepunkt des Petterweiler Windparks. So soll ein Beitrag geleistet werden, die je nach Wind und Sonne unstete Einspeisung von Strom zwischenzuspeichern. Durch die zunehmenden kurzfristigen Schwankungen der Strompreise besteht die Möglichkeit, bei knappem Angebot und dementsprechend teuren Preisen auszuspeichern und damit die Investition in den Speicher zu amortisieren.
  • Mit der Abwärme des geplanten Rechenzentrums und mit industrieller Abwärme soll für Teilbereich der Stadt ein Nahwärmenetz aufgebaut werden
    als attraktives Angebot an die Bürger. 
  • Da das Nahwärmenetz sehr wahrscheinlich nicht ganz Karben abdecken wird, soll auch das bestehende Erdgasnetz eine Rolle spielen. Bei der Neuvergabe
    der Konzession für das Erdgasnetz soll die sukzessive Beimischung und Umrüstung auf Wasserstoff zur Bedingung gemacht werden, sofern auch der
    Bundesgesetzgeber hierbei mitspielt. Wichtig bleibe für die Union die Technologieoffenheit, ein vernünftiger Energiemix und damit  Auswahlmöglichkeiten für die Bürger.
  • Neben der privaten Ladeinfrastruktur für Elektromobilität sollen Rahmenbedingungen geschaffen werden, dass private Betreiber auch Schnelllademöglichkeiten an stark frequentierten und verkehrsgünstigen Punkten wie dem Rewe-Center an der B3 schaffen.

Wir werden diese Ideen nun in konkrete Anträge münzen und parallel dazu stetig den Dialog sowohl mit Fachleuten als auch mit der Bürgerschaft suchen. Wir sind davon überzeugt, dass sich die große Mehrheit der Karbener hinter dem Ziel, in der Energieversorgung mehr regionale Wertschöpfung zu erreichen und ganz konkret Solarhauptstadt der Wetterau sammeln kann. Denn die Energiewende lebt vom Mitmachen statt von staatlicher Bevormundung. Dazu wollen wir einen Beitrag leisten“, fasst Partes zusammen.

Weitere Berichte über die Ergebnisse und Ziele aus der „Sommer-Klausur“ der Union folgen, wie die Christdemokraten mitteilen.