S-Bahn: Weniger Geld für weniger Leistung – CDU unzufrieden
„Normalerweise freuen wir uns, wenn die Stadt Geld spart. Nicht so in diesem Fall“, schreibt CDUVorsitzender Mario Beck in einer Pressemitteilung. Denn die Stadt hätte gerne den vollen Betrag gezahlt, wenn sie dafür die vereinbarte Leistung auch tatsächlich erhielte. Leider ließen die für die Passagiere spürbaren Verbesserungen durch den Gleisausbau noch auf sich warten.
Beck weiter: „Die Steuerzahler haben über 700 Millionen Euro für den bisherigen viergleisigen Ausbau aufgebracht, ohne dass sie bisher von der besseren Infrastruktur profitieren. Keine Frage, der Ausbau der Schiene war und ist eine richtige Investition. Doch die Bahn muss endlich in ihrem operativen Betrieb den Nutzen dieser Investition sicherstellen und einen zuverlässigen Fahrplan bedienen.“
Nach der langen Sperrung und der hohen Investitionssumme habe man eigentlich erwarten können, dass Arbeiten abgeschlossen sind und ebenso die Digitalisierung von Stellwerken angegangen werden. „Hier scheint es beim Staatskonzern Bahn organisatorische Defizite zu geben, die dringend abgestellt werden müssen, damit die in jüngster Zeit hohen Investitionen in die Schienen unserer Region, die wir für richtig halten, auch als Verbesserungen bei den Passagieren spürbar werden“, so der Christdemokrat.
Da das Thema viele Menschen in Karben betreffe, habe die Union Vertreter der Bahn zu einer öffentlichen Dialogveranstaltung nach Karben eingeladen, jedoch keine Zusage erhalten. Immerhin wurde seitens der DB in Aussicht gestellt, dass mit dem Fahrplanwechsel zum 15. Dezember 2024, wenn die S6 bis nach Darmstadt verlängert wird, mehr Zuverlässigkeit sichergestellt werden soll.
„Wir werden das weiter kritisch beobachten und uns bei fortdauernder Unzuverlässigkeit an den Bundesverkehrsminister wenden. Schließlich ist der Bund Eigentümer der Bahn und hat den viergleisigen Ausbau maßgeblich finanziert. Er steht damit in der Verantwortung, den öffentlichen Nutzen dieser Investition und auch jenen der kommenden Ausbauschritte sicherzustellen“, fordert Beck und zieht als Fazit: „Die Menschen in der Wetterau haben kein Verständnis, wenn Teile der Politik wie die Koalition im Frankfurter Römer die Autofahrer als Feindbild auserkoren haben und ihnen das Pendeln und damit auch das Erarbeiten von Wohlstand in der Region erschweren, die Bahn aber keine bessere Alternative darstellt. Noch lieber als einen Beschwerdebrief nach Berlin zu schreiben, werden wir natürlich öffentlich loben, wenn die von der Bahn zugesagten Verbesserungen tatsächlich eintreten.“